Brauchts denn des?
Das Wort "Brauchtum" ist unmittelbar mit
dem Wort "brauchen" verbunden. Warum
hat aber dann das Wort "Brauchtum" bei vie-
len Mitmenschen so einen leicht ranzigen
Beigeschmack? Ich denke der Grund ist, dass
viele glauben, auf die Erkenntnisse unserer
Vorfahren komplett verzichten zu können.
Tanzen, und ganz besonders, wenn es um
unsere Tänze geht, ist wohl eine der
ursprünglichsten und natürlichsten Ausdrucksformen des Men-
schen. Genauso wie das (Selber)-Singen und (Selber)-Musizieren
geht uns das (Selber)-Tanzen durch den hier sehr schädlichen Ein-
fluss der Medien nach und nach verloren.
Das Tanzenkönnen war bis vor nicht allzu-
langer Zeit absolut selbstverständlich und
notwendig. Für den Menschen, der es aber
aus eigener Erfahrung nicht mehr kennt,
scheint die Schwelle inzwischen recht hoch
zu sein. Diese Beobachtung gilt insbeson-
dere für Männer. Wir versuchen, bei uns
diesbezügliche Hürden aller Art so niedrig
wie möglich zu halten. Versprochen!
Tanzen soll in erster Linie reine Freude an
der Bewegung sein. Diese Freude ist in der
Gemeinschaft von Gleichgesinnten natür-
lich umso größer. Das Ganze läßt sich
abermals dadurch steigern, dass man
einige Grundbegriffe oder anspruchsvollere
Formen in einem Kurs systematisch erlernt.
Erst dann macht ein öffentlicher Volkstanz-
abend richtig Freude, wenn man sich nicht
zu Beginn jeder Runde verunsichert fragen
muss: "Werde ich das auch können oder
blamiere ich mich vielleicht?" Übrigens ist
für Figurenlandler oder Großformen, wie
z.B. die Münchner Française, ein Kurs unerlässlich. Ein Erlernen so
nebenbei auf der Tanzfläche ist aus meiner Sicht unmöglich.
Also dann und in diesem Sinne: "Kommen Sie zu uns! Hier finden
Sie etwas, nach dem Sie schon lange gesucht haben, vielleicht ohne
es zu wissen!"
Tanzkurse
Was wird da gmacht?
Es war einmal eine Zeit, da gab es die
Bezeichnung "Volkstanz" noch nicht. Man hat
das getanzt, was man konnte bzw. was an
dem Ort, in dem man wohnte, bekannt war.
Doch auch dieses regional begrenzte Reper-
toire war noch nie statisch. Wie auch heute
wurde es immer schon von Personen verän-
dert, die aus anderen Gegenden zuwander-
ten oder auch nur vorübergehenden Kontakt
mit den Einheimischen hatten. In unserer Zeit hat das Internet auch
hier natürlich einen erheblichen Einfluss. Aber Vorsicht! Zitat: „Hier
findet man alles und auch das Gegenteil!“ Eine saubere Recherche
ist heute notwendiger denn je!
In unserenTanzkursen werden verschie-
dene Gruppen von Tänzen vermittelt.
Die Grundlage sind die Rundtänze, Walzer,
Polka, Boarischer und Zwiefache. Darauf
bauen die einfachen Figurentänze auf, wie
sie uns z.B. in der Sammlung der Chiem-
gauer Tänze überliefert wurden. Es folgt
die große Gruppe von weiteren Figuren-
tänzen unterschiedlichsten Schwierigkeits-
graden, wie wir sie z.B. aus den "Spinn-
radl"-Tanzbüchern kennen. Etwas, was es
außerhalb des Volkstanzes praktisch nicht
mehr gibt, sind die Wechseltänze, die
Mehrpaartänze und die Kreistänze, mit
beliebig vielen Paaren. Dazu kommen
noch Großformen, wie etwa die Kontra-
tänze, Quadrillen, Françaisen und Tänze
aus dem 19. Jahrhundert. Diese Dinge
erfordern schon mehr Arbeit, aber das
deutlich gesteigerte Tanzvergnügen ent-
schädigt reichlich. Und dann sind da noch
die Figurenlandler. Der Lernaufwand und
die Anforderung an das Bewegungsgefühl sind noch mal höher.
Unsere Kursinhalte setzen sich darum aus einer kleinen, immer wie-
der wechselnden Auswahl aus diesem schier unerschöpflichen
Fundus zusammen. Also, trauen Sie sich und melden Sie sich zu
einem Kurs an!
Nächster Tanzkurs
Volkstanz-Wochenendseminar 2025
Donnerstag, 06. November, 18:00 Uhr
bis
Sonntag, 09. November, 13:00 Uhr
Volkstanzwochenende
Seminarhaus Grainau
Alpspitzstraße 6, 82491 Grainau
Anmeldung mittels gesondertem
Ladschreiben
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26. April 2025